38. Stuttgarter Filmwinter
Festival for Expanded Media
15.1.-19.1.2025

Trailer Information

Grußwort zum Festival-Trailer 2022

Kerstin Honeit

Es handelt sich nicht um eine Wiederholung und es ist auch kein Loop. Die unverwechselbaren ersten Noten des Songs "Smoke Gets in Your Eyes" (The Platters) springen zwar immer wieder zurück auf Anfang, eröffnen damit aber gerade die Möglichkeit für stets neue Ausgangszenarien. Denn, auch wenn alle drei Petras, vor denen sich hier auf wackeligen Absätzen verneigt wird, ohne Perücken und wunderbaren campen Überhöhungen undenkbar wären, sind sie doch sehr unterschiedlich, genauso wie die kontextuellen Settings, die sie hervorgebracht haben. Von der fassbinderischen "Petra von Kant", wo schon jedes weitere Paar hochhackiger Schuhe auf dem Flokati ein Drama ankündigte, zur kritisch-feministischen Petra des Kollektives Hangover Ltd* mit Tatjana Turanskyj, die so sehr fehlt. Hin zur queeren post-migrantischen Appropriation der Petra-Figur à la Ming Wong, einer weiteren Perücke, die das Spektrum dieser spekulativen Weiblichkeit* um bisher noch nicht erzählte Erfahrungen wachsen lässt. Und was, wenn diese so diversen Petras sich zusammentun, uns ihre vergemeinschafteten Perücken-Arsenale zugänglich machen und uns ermutigen, „together“ neue Anfänge aufzuführen? Also, High Heels bereithalten.

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Kerstin Honeit (c) Dorothea Tuch
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Biographie Kerstin Honeit

Kerstin Honeit ist als Kulturarbeiterin in den Bereichen Film und Kunst tätig. Hier lehrt und kuratiert sie auch. Sie lebt in Berlin und hat dort Bildende Kunst und Bühnenbild studiert. In ihrer künstlerischen Praxis forscht sie zur Stimme als queerendes Ereignis innerhalb bewegter Bilder. Zurzeit vertritt Honeit die Professur für Virtuelle Realitäten an der Kunsthochschule Kassel. 2021 wurde sie für ihren Film "[ˈzi:lo]5" mit dem Norman-Preis des Stuttgarter Filmwinters ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden auf zahlreichen internationalen Ausstellungen und Screenings gezeigt.

www.kerstinhoneit.com