Wir gratulieren den Preisträger*innen 2021 von ganzem Herzen!
Internationaler Wettbewerb Kurzfilme
Jury: Andrea Martignoni, Marlene Denningmann und Thomas Renoldner
Norman Award 2021
"Na krancu miasta" von Daria Kaperek und "[ˈzi:lo]5" von Kerstin Honeit ex aequo
Preis der Jury für Film und Video in Höhe von 4.000 Euro, gestiftet von der Landeshauptstadt Stuttgart.
Jurybegründung
Na krancu miasta von Daria Kaperek
Die fließenden Kamerafahrten in diesem surrealen Traum führen uns hinaus aus der Stadt, in die Natur, in den Wald, in die Wildnis. Wir schweben vorbei an zufälligen Begegnungen, an den spielenden Kindern, am Hochzeitspaar auf der Suche nach einem romantischen Setting fürs beste Foto, an der alten Frau mit dem versteinerten, verzweifelten Blick, und anderen Menschen am Rande der Gesellschaft, deren Schicksale wir nur erahnen können, um am Ende in die versöhnliche Wirklichkeit zurückzufinden. Der Preis für ein hypnotic musikalisches und filmisches Erlebnis geht ex aequo an Na kranku miasta (At the Edge of Town) von Daria Kaperek.
[ˈzi:lo]5 von Kerstin Honeit
Dieser Film ist gedanklich wirklich "in der Kiste". Aber in dieser Kiste liegt eine weitere Kiste. Und was ist es, das da tunlichst verborgen bleiben soll? Formwandlerische Objekte, die entweder Symbole des Widerstands oder der Dominanz sein können, der kulturellen Freiheit oder Appropriation. Es hängt immer davon ab, wie wir sie ein- oder auspacken. Für eine vielschichtige und gleichermaßen spielerische Arbeit, die sich mit dem kolonialen und patriarchalen Erbe beschäftigt, vergibt die Jury einen Preis an [‘zi:lo]5 von Kerstin Honeit.
Team-Work-Award 2021
"The Peepul Tree" von Sonja Feldmeier und "Masel Tov Cocktail" von Arkadij Khaet, Merle Kirchhoff und Mickey Paatzsch ex aequo
Ritter Sport vergibt für eine Film- oder Videoproduktion, die von einem Team realisiert wurde, einen Preis in Höhe von 2.000 Euro.
Jurybegründung
The Peepul Tree von Sonja Feldmeier
Die Filmemacherin dieses Dokumentarfilms war Zeugin, wie ein außergewöhnliches 7-köpfiges Team die schwierige Aufgabe bewältigte, einen Jahrhunderte alten Peepul Tree zu fällen - der leider dort gewachsen war, wo eine Straße nun erweitert werden musste. Die Tragödie, die sich über mehrere Tage hinzieht, zeigt den zähen Widerstand dieses gigantischen Natur-Wesens. Der TEAM WORK geht ex aequo an THE PEEPUL TREE von Sonja Feldmeier.
Masel Tov Cocktail von Arkadij Khaet, Merle Kirchhoff und Mickey Paatzsch
Der Frust der Jugend hatte schon immer seinen Charme, war aber selten so produktiv. Aus der Perspektive einer sogenannten Minderheit zeigt Masel Tov Cocktail ein akkurateres Bild des heutigen Deutschlands als das, das Zuschauer aus dem Rest der Welt normalerweise zu sehen kriegen. Für seinen couragierten Mix aus (Um-)Bildung und Unterhaltung, gratuliert die Jury dem Autoren- und Regieteam Arkadij Khaet, Merle Kirchhoff und Mickey Paatzsch.
Special Mentions
Flüssige Wesenszüge einer Bildapparatur von Vera Sebert
Für den spielerischen Umgang mit einer vom klassischen Avantgardefilm geprägten Bildgrammatik, für die humorvolle Brechung von sprachlichen Codes und Erwartungshaltungen, die durch Textanweisungen evoziert werden, und für den beeindruckenden Einsatz und die Rhythmisierung von Geräusch und Klang, die die divergierenden Elemente in einer kompakten musikalischen Komposition zusammenhält, eine Lobende Erwähnung ergeht an die „Flüssige Wesenszüge einer Bildapparatur“ von Vera Sebert.
Hard-Headed Harmony von Michael Heindl
Für den präzisen Tonschnitt in perfekter Synchronie der gewaltigen und langen Resonanz verschiedener elastischer Hohlkörper, die sorgfältig ausgewählt wurden, geht eine lobende Erwähnung an HARD-HEADED HARMONY von Michael Heindl.
2 Minuten Kurzfilmpreis
"La Chichigua" von Laura Sanz und "Message to heaven" von Vitalii Shupliak ex aequo
Preis der Jury in Höhe von 1.500 Euro für eine Arbeit bis maximal zwei Minuten.
Jurybegründung
Jury: Sabine Göbel und Johanne Mazeau-Schmid
Beide Filme greifen Themen der Zeit auf: die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen in der Kommunikation und der Isolation, die Digitalisierung des Lebens. Beide Filme greifen Themen der Zeit auf: die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen in der Kommunikation und der Isolation, die Digitalisierung des Lebens. Dies erfolgt in sehr unterschiedlichen Formen der visuellen Darstellung aber mit unglaublicher Dichte und einer komplementären Form.
Wand 5 Award
"Waithood" von Louisiana Mees
Legendär – der von Wand 5-Mitgliedern verliehene Spezialpreis!
Auswahlkomitee: Täschi Fobler, Nici Halschke, Matthias Müller, Giovanna Thiery
Das Auswahlkomitee für den internationalen Wettbewerb freut sich sehr den Preisträger für den diesjährigen Wanda-Award bekannt zu geben.
Der Film zeigt ein Kammerspiel in luxuriös verwandelten Airbnb-Wohnungen, welches im Kontrast die Perspektivlosigkeit einer verlorenen Jugend aufzeigt. Besonders gefallen hat uns die filmische Umsetzung, die die trostlose Atmosphäre der Jugendlichen widerspiegelt. Herzlichen Glückwunsch an "Waithood" von Louisiana Mees.